VfB Lübeck: Norddeutscher Traditionsverein im Umbruch

46 Transferbewegungen haben die Königsblauen nach dem Gang in die Zweitklassigkeit realisiert. Der kommende Testspiel-Gegner VfB Lübeck, auf den der S04 am Donnerstag (7.10., 18 Uhr) trifft, kann diese Zahl sogar um eine Personalie toppen. Aufgrund des Abstiegs von der 3. Liga in die Regionalliga Nord hat der Traditionsclub ebenfalls einen Umbruch hinter sich und 27 Spieler abgegeben - 20 Zugänge wurden dafür in die Hansestadt gelotst. Der Erfolg hat sich allerdings noch nicht vollends eingestellt.

VfB Lübeck

Nach neun absolvierten Partien in der Gruppe Nord der Regionalliga Nord hat der VfB 14 Zähler gesammelt und liegt damit sieben Punkte hinter Spitzenreiter FC Teutonia Ottensen. Zuletzt holten die Grün-Weißen lediglich ein 2:2-Unentschieden im Derby gegen den 1. FC Phönix Lübeck.

Boland war damals in der Schalker Jugend aktiv

Bekanntester Name im Team von Chef-Trainer Lukas Pfeiffer ist Mirko Boland, der mit 34 Jahren vier Jahre älter ist als sein Coach. Boland, der in Wesel geboren wurde, kennt den S04 bestens. Zwischen 2002 und 2004 war der defensive Mittelfeldspieler für die U17 und U19 der Knappen aktiv. Über die Jugend des MSV Duisburg gelang Boland der Sprung zu den Profis, er setzte sich aber erst bei Eintracht Braunschweig durch. Nach neun Jahren bei den Niedersachsen (2009-2018) wagte er das Abenteuer Australien – zwei Jahre spielte er für Adelaide United – und schloss sich 2020 dem VfB Lübeck an.

Aus dem aktuellen Schalke-Kader kennt Boland Simon Terodde aus gemeinsamer Zeit in Duisburg. „Simon ist ein Jahr jünger als ich, in der U23 haben wir dann zusammengespielt und in dieser Zeit auch eine Fahrgemeinschaft gebildet. Das war eine intensive Zeit, wir haben auch gemeinsam den Sprung zu den Profis geschafft“, sagt Boland in einem Interview auf der Homepage des VfB und berichtet, dass er auch heute noch immer wieder Kontakt zum Schalker Stürmer habe. Er freue sich für Terodde, „dass er seinen Weg so gemacht hat und jetzt auch den ewigen Zweitliga-Rekord geknackt hat“, sagt Boland.

Schröder spielte einst für den VfB

Zwischen beiden Vereinen gibt es aber noch eine weitere Verbindung. S04-Sportdirektor Rouven Schröder lief zwischen 2004 und 2007 in 94 Pflichtspielen, in denen ihm fünf Tore gelangen, für die Lübecker auf. Beinahe wäre Schröder damals zu einem Europapokal-Teilnehmer gewechselt. In der Saison 2003/2004 sorgten die Hansestädter unter Chef-Trainer Dieter Hecking als Zweitligist im DFB-Pokal für Furore und erreichten das Halbfinale. Dort unterlagen sie dem späteren DFB-Pokal-Sieger und Deutschen Meister Werder Bremen trotz zweimaliger Führung mit 2:3 nach Verlängerung. In der Zweiten Liga folgte in derselben Saison jedoch der Abstieg, eine Rückkehr in die zweithöchste deutsche Spielklasse ist dem VfB seitdem nicht mehr gelungen.

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