Thomas Ouwejan: Training von Standardsituationen hat sich erneut ausgezahlt

Mit einem Freistoß von der linken Seite bereitete Thomas Ouwejan gegen den SC Paderborn 07 das wichtige Tor zum 1:0 vor. Für den Niederländer war es bereits der achte Assist in der laufenden Spielzeit. Im Interview mit schalke04.de blickt der 25-Jährige noch einmal auf die 90 Minuten gegen die Ostwestfalen und insbesondere die drei Aluminiumtreffer zurück. Zudem spricht er über seinen Status als Dauerbrenner, die anstehende Aufgabe in Karlsruhe und die aktuelle Tabellenkonstellation.

Thomas Ouwejan

Thomas, gegen Paderborn ist dir bereits die achte Vorlage in der laufenden Saison gelungen. Das Kopfballtor von Marius Bülter nach deinem Freistoß sah einstudiert aus. Habt ihr genau solche Situationen im Vorfeld trainiert?
An unseren Standardsituationen feilen wir in jeder Trainingswoche. Wir haben verschiedene Freistoß-Varianten einstudiert. Der ruhende Ball, der zum Tor geführt hat, war eine davon. Ich bin froh, dass sich die Arbeit im Training erneut ausgezahlt hat. Bülti hat das Ding aber auch super vollendet.

Fast wären es für dich sogar schon neun Vorlagen gewesen. Nach deinem Zuspiel in der 61. Minute stand Darko Churlinov aber der Pfosten im Weg. Hast du schon einmal ein Spiel erlebt, in dem es drei Aluminiumtreffer innerhalb so kurzer Zeit gegeben hat wie am vergangenen Freitag?
Nein, daran kann ich mich nicht erinnern (lacht). Das waren wirklich verrückte Minuten. Wir hatten gleich zweimal Pech, aber andersherum auch einmal das Glück auf unserer Seite. An dem Paderborner Abschluss, der am Pfosten gelandet ist, war Martin Fraisl noch mit den Fingerspitzen dran. Das war eine ganz starke Parade. Über unsere Aluminiumtreffer habe ich mich allerdings nicht lange geärgert. Denn ich war fest davon überzeugt, dass uns noch ein zweites Tor gelingen wird. Und so ist es dann ja auch gekommen.

Und hinten stand an diesem Freitagabend in der VELTINS-Arena weiterhin die Null, das Spiel gegen die bis dahin auswärts ungeschlagenen Paderborner endete 2:0. Wie hast du das anschließende Wochenende verbracht?
Vor allem mit einem guten Gefühl, da wir gewonnen haben. Ich habe das Spiel noch einmal Revue passieren lassen, dann aber auch einen Tag komplett abgeschaltet und Zeit mit meiner Freundin sowie einigen Freunden verbracht. Solche Tage geben mir viel Kraft und Energie, sie tun dem Kopf gut.

Neben der sportlichen Qualität wird im letzten Saisondrittel auch der Teamgeist eine große Rolle spielen – beides stimmt bei uns.

Thomas Ouwejan

Kraft und Energie sind gute Stichworte für die nächste Frage. Du bist in dieser Saison der Schalker mit den meisten Einsatzminuten, hast – bis auf eine Ausnahme – immer durchgespielt. Hättest du vor der Saison damit gerechnet, nahezu immer auf dem Platz zu stehen?
Im Fußball weiß man nie, was passieren wird. Natürlich habe ich mir im vergangenen Sommer erhofft, möglichst viele Einsätze zu bekommen. Deshalb bin ich froh, dass dies auch so eingetreten ist. Ich gebe in jedem Training, in jedem Spiel alles für die Mannschaft, will mich immer weiter verbessern.

Wenn nichts Außergewöhnliches dazwischenkommt, wirst du auch gegen den Karlsruher SC zur Startelf zählen. Das Hinspiel habt ihr 1:2 verloren. Motiviert euch das noch einmal zusätzlich bei der Vorbereitung auf Samstag?
Ja und nein. Natürlich wissen wir alle, dass wir im Hinspiel nicht unsere beste Leistung gezeigt haben. Vieles ist an diesem Abend nicht gut gelaufen. Aber unabhängig von den Gedanken an die 90 Minuten motiviert es uns, dass wir unser Punktekonto weiter aufstocken können. Schließlich wollen wir oben dranbleiben, also müssen wir etwas Zählbares aus Karlsruhe mitnehmen nach Gelsenkirchen.

In Karlsruhe triffst du auf einen alten Bekannten: Ricardo van Rhijn. Ihr seid in Alkmaar Teamkollegen gewesen. Tauscht ihr euch manchmal über das Geschehen in der Zweiten Liga aus?
Wir haben tatsächlich schon lange nicht mehr miteinander telefoniert oder gesprochen. Am Samstag nach dem Schlusspfiff wird sich die Möglichkeit aber sicherlich ergeben. Ich freue mich, ihn wiederzusehen.

Die Tabelle ist weiterhin eng. Wie schätzt du die aktuelle Konstellation ein?
Den Spitzenreiter und den Tabellenfünften, also Werder Bremen und uns, trennen nach 23 Spieltagen gerade einmal zwei Punkte. An solch ein enges Rennen um die vorderen Plätze kann ich mich nicht erinnern, das ist wirklich unglaublich. Neben der sportlichen Qualität wird im letzten Saisondrittel auch der Teamgeist eine große Rolle spielen – beides stimmt bei uns.

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