Christina Rühl-Hamers im Kreisel-Interview: Früher war ich emotionaler Fan

Seit Anfang Oktober ist Christina Rühl-Hamers Vorständin für Finanzen, Personal und Recht. Im neuen Schalker Kreisel spricht die 44-Jährige über ihre königsblaue Vita, die eigene Fußballkarriere sowie über die schwierige Lage des S04.

Christina Rühl-Hamers

Christina Rühl-Hamers, die königsblaue Ader ist klassisch vererbt?
Mein Opa war glühender Schalker, mein Vater sowieso, ich habe mit beiden regelmäßig im Parkstadion gestanden.

Hilft so was bei der Arbeit, oder kann es sogar hinderlich sein?
Im Gespräch mit Bewerbern sage ich immer, das S04-Gen ist kein Einstellungskriterium. Das Thema kommt sowieso mit der Zeit auf, Mitarbeiter werden schnell emotionalisiert. Doch gerade in Führungspositionen schadet es sicher nicht, wenn man mit dieser Kultur und den Menschen aufgewachsen ist, denen Schalke so viel bedeutet. Man weiß, welchen Stellenwert das im Leben einnehmen kann.

Verfolgen Sie ein Spiel als Fan oder als Vorstand?
Ich habe auf jeden Fall eine Entwicklung durchgemacht. Früher war ich emotionaler Fan, jubelnd und schreiend. Als Mitarbeiterin haben sich die ersten Spiele ziemlich komisch angefühlt, weil ich sie in Zahlen betrachtet habe. Ich wusste genau, welchen Einfluss das Ergebnis auf die Einnahmesituation nimmt, ob eine Ein- oder Auswechselung finanzielle Indikationen hat. Das hat mir am Anfang etwas den Spaß verdorben. Inzwischen bin ich da entspannter geworden, ausschalten kann man diese Gedanken aber nicht. Am liebsten würde ich zunächst ein Fußballspiel erleben und mich danach mit den Zahlen beschäftigen. Noch schaffe ich es nicht so ganz.

Aber gebrüllt wird nur noch auf der Couch?
(lacht) Sagen wir so: Ich bin eher ein positiv denkender Mensch und meckere wenig. Dafür gehe ich mit und bewerte, ob ein Pass oder Laufweg hätte anders sein können. Ich kann emotional werden, weiß mich aber zurückzunehmen. Es hängt auch davon ab, mit wem ich zusammen schaue. Meine Kinder waren seinerzeit bei den ersten Spielen recht überrascht, als Mama plötzlich bei unseren Toren rumgeschrien hat. Mittlerweile haben sie sich daran gewöhnt.

Im kompletten Interview in der neuen Ausgabe des Schalker Kreisels erklärt Christina Rühl-Hamers außerdem, wie sie ihre neue Rolle auszufüllen gedenkt und was die Corona-Krise für Königsblau bedeutet. Das neue Mitgliedermagazin ist exklusiv in der Schalker Kreisel App (Web App | Apple Store | Google Play) abrufbar.

Schalker Kreisel-App

Das könnte dich auch interessieren

220411_terodde

Simon Terodde: Als Stürmer musst du bis zur letzten Sekunde hungrig sein

Unmittelbar vor dem Abpfiff erzielte Simon Terodde am Samstag (9.4.) den Treffer zum 3:0-Endstand gegen den 1. FC Heidenheim. Für den Angreifer war es bereits das 22. Tor in der laufenden Saison. Auf schalke04.de spricht der 34-Jährige über seinen erfolgreichen Abschluss in der Nachspielzeit, die Momente nach dem Tor und die Unterstützung der Fans.

220410_kreisel_vindheim

Andreas Vindheim im Kreisel-Interview: Hohe Standards

Das Fußballer-Gen scheint Andreas Vindheim in die Wiege gelegt worden zu sein. Mit seiner heutigen Position musste sich der Norweger aber zunächst anfreunden – und hart für den Sprung ins Profibecken kämpfen, wie der 26-Jährige im neuen Schalker Kreisel berichtet.

Dong-gyeong Lee

Dong-gyeong Lee im Kreisel-Interview: Ausgebremst

Mit großen Erwartungen an den europäischen Fußball ist Dong-gyeong Lee Ende Januar zum S04 gewechselt. Doch kurz darauf bremste ein Mittelfußbruch den südkoreanischen Mittelfeldspieler jäh aus. Vor der Verletzung skizzierte der 24-Jährige dem Schalker Kreisel seinen Werdegang.

220223_ouwejan

Thomas Ouwejan: Training von Standardsituationen hat sich erneut ausgezahlt

Mit einem Freistoß von der linken Seite bereitete Thomas Ouwejan gegen den SC Paderborn 07 das wichtige Tor zum 1:0 vor. Für den Niederländer war es bereits der achte Assist in der laufenden Spielzeit. Im Interview mit schalke04.de blickt der 25-Jährige noch einmal auf die 90 Minuten gegen die Ostwestfalen und insbesondere die drei Aluminiumtreffer zurück. Zudem spricht er über seinen Status als Dauerbrenner, die anstehende Aufgabe in Karlsruhe und die aktuelle Tabellenkonstellation.