Stan Libuda findet neue Ruhestätte

Keiner kommt an Gott vorbei. Dieser Satz steht sinnbildhaft für das Leben von Reinhard „Stan“ Libuda. Auf dem Rasen seiner Kampfbahn Glückauf ist er zu einem unsterblichen Idol aller Schalker geworden. Am Samstag (15.1.) wurde er nun umgebettet, weil sein ursprüngliches Grab nach 25 Jahren eingeebnet wurde. Auf dem Schalke Fan-Feld erhielt Stan nun das Grab Nummer 7.

Umbettung Libuda

Reinhard „Stan“ Libuda ist mit nur 52 Jahren am 25. August 1996 verstorben – viel zu früh. Libudas Reihengrab wurde nun, 25 Jahre nach seinem Tod, nach Ablauf der Ruhefrist auf dem Ostfriedhof in Gelsenkirchen-Bismarck eingeebnet. Im Einvernehmen und auf ausdrücklichen Wunsch der Familie hat die Stiftung Schalker Markt die Umbettung von Reinhard „Stan“ Libuda auf das Schalke Fan-Feld im Schatten der Arena übernommen. Die feierliche Umbettung fand coronabedingt im kleinen Kreis statt. Ehemalige Mitspieler aus der 1972er Schalker Pokalsiegermannschaft sowie der Vorstand um den Vorsitzenden Dr. Bernd Schröder und Vertreter aller Gremien des FC Schalke 04 erwiesen ihm die letzte Ehre. Der Präsident von Borussia Dortmund, Dr. Reinhard Rauball sowie Mitspieler aus Libudas Zeit beim BVB, mit denen er 1966 den Europapokal der Pokalsieger gewonnen hatte, wohnten diesem Ereignis ebenfalls bei.

Der Vorstand der Stiftung Schalker Markt ist glücklich, einen Beitrag zur Erinnerung an diesen großartigen Fußballer und Menschen zu leisten. „Mit der Stiftung Schalker Markt haben wir uns satzungsbedingt zum Ziel gesetzt, die fußballhistorisch bedeutenden Erinnerungsorte im Stadtteil Schalke in Verbindung mit der Geschichte des FC Schalke 04 zu erhalten und zu revitalisieren. Hierzu gehören auch die Menschen und die großartigen Fußballer, wie ‚Stan‘. Wir freuen uns, dass wir als Stiftung ihm ein überdauerndes und würdevolles Andenken schaffen konnten. Wir möchten uns auch ausdrücklich bei der Familie Libuda für das Vertrauen bedanken“, berichtet Olivier Kruschinski, Vorstandsvorsitzender der Stiftung.

Wir Schalker sind jedenfalls dankbar, unsere ehemalige Nummer 7 weiterhin in unserer Nähe zu haben. Nah bei Königsblau – wo Reinhards Herz meist besonders glücklich schlug.

Peter Knäbel

Schalkes Vorstandsmitglied Peter Knäbel hielt im Rahmen der Feierlichkeiten eine Trauerrede – geht emotional auf das Vermächtnis ein, das „Stan“ hinterlässt: „Immer wieder verzaubert er das Publikum mit seinen Dribbelkünsten. Mit seiner Körperhaltung: Wie er antäuscht und am Gegner vorbeizieht. Mit seiner Schnelligkeit. Selbst die gegnerischen Fans reißt der Dribbelkönig zu Beifallstürmen hin. ‚LI-BU-DA!‘ Mit diesem Ruf huldigt die ganze Glückauf-Kampfbahn einem Spieler. Feuert einen einzelnen stellvertretend fürs ganze Team an. Wer es einmal hört, vergisst es nie wieder. Bekommt noch nach Jahrzehnten Gänsehaut. (…) Vermutlich wäre dem bis zuletzt bescheidenen Stan der heutige Aufwand nicht recht gewesen. Matthias ist sich jedoch sicher, dass sein Vater sich geehrt fühlen würde. Wir Schalker sind jedenfalls dankbar, unsere ehemalige Nummer 7 weiterhin in unserer Nähe zu haben. Nah bei Königsblau – wo Reinhards Herz meist besonders glücklich schlug.“

Peter Knäbel Umbettung Libuda

Reinhard „Stan“ Libuda spielte sein Spiel, wie nur er es spielen konnte. Der Legende nach führte dies zu dem handschriftlichen Zusatz eines Fans auf einem Plakat an einer Litfaßsäule „Keiner kommt an Gott vorbei, …außer Stan Libuda“. Eine schöne Anekdote, von der bis heute niemand so richtig weiß, ob sie wahr ist.

Um wohl kaum einen deutschen Fußballer ranken sich so viele Geschichten bezüglich seiner offensichtlichen Liebe zum Stadtteil Schalke und dem gleichnamigen berühmten Fußballverein, dem er schon als Jugendspieler angehörte. Hier hat er sich wohl gefühlt. Der Junge aus dem Kohlenpott, der mit einem überragenden Fußballtalent gesegnet war, begeisterte mit seinem Spiel die Massen. Links, rechts und vorbei und das mit Power und Geschwindigkeit. Das war sein Markenzeichen auf dem Platz. Der FC Schalke 04 hat schon viele große Spieler hervorgebracht – Reinhard „Stan“ Libuda gehört bis in alle Ewigkeit zu den Größten seiner Zunft. Der quirlige Rechtsaußen mit der Rückennummer 7 war zu seiner aktiven Laufbahn der beste deutsche Fußballspieler auf dieser Position und ist heute Teil der Schalker Jahrhundertmannschaft. Ein Fußballgenie, das dem Spiel auf dem grünen Rasen seinen persönlichen Stempel aufdrückte. Ein Typ Mensch und Fußballer, der wie kein Zweiter für die bewegte und sich bewegende Geschichte des FC Schalke 04 steht.

Familie, Freunde, Bekannte und Fans können nun ab sofort das Grab des Ehrenspielführers Reinhard „Stan“ Libuda vom FC Schalke 04 auf dem Schalke Fan-Feld mit der Nummer 7 (Harpenstraße 26, 45897 Gelsenkirchen) als Erinnerungsort oder zu einem stillen Gebet besuchen.

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