Simon Terodde: Ich wäre vor Freude am liebsten aus dem Stadion gerannt!

Nach dem Schlusspfiff am Freitag (29.4.) versagte die Stimme. Simon Terodde, der Matchwinner eines in vielen Belangen denkwürdigen Spiels, wollte im Interview mit dem TV-Sender Sky über den emotionalen 2:1-Auswärtssieg in Sandhausen sprechen – aber er konnte es nicht so richtig.

Simon Terodde

Während der Partie hatte sich der Angreifer komplett ausgepowert, viel mit seinen Nebenleuten kommuniziert und vor allem in der Nachspielzeit so laut mit seinen Mitspielern gejubelt, dass er anschließend nahezu heiser war.

„Überragend, einfach überragend“, meinte der 34-Jährige wenige Minuten nach Spielende, als er so langsam realisiert hatte, was soeben geschehen war. Mit seinem entscheidenden Treffer hatte Terodde den Knappen einen ganz wichtigen Auswärtsdreier im Aufstiegskampf gesichert und gleichzeitig sein persönliches Torekonto auf 27 aufgestockt. Denn: Auch das zwischenzeitliche 1:0 war dem Zweitliga-Rekordtorschützen gelungen. „Ich muss mich erst einmal sammeln und Stück für Stück realisieren, was hier gerade passiert ist“, gab ein sichtlich berührter Terodde zu Protokoll, als er über die Begegnung sprach.

Neben seinen beiden Treffern und dem Sieg sorgten vor allem die mitgereisten Fans für Gänsehaut bei dem sympathischen Kicker. „Ich war schon vor dem Anpfiff überwältigt. Wir hatten definitiv ein Heimspiel in Sandhausen. Und was für eins“, schwärmte Terodde. „Was unsere Fans hier heute abgerissen haben, das war überragend. Sie waren es, die uns mit ihrem Support am Ende zum Sieg gepusht haben. Im Namen der gesamten Mannschaft möchte ich deshalb noch einmal vielen, vielen Dank sagen. Abende wie diese wirst du als Fußballer nicht so schnell vergessen.“

Was unsere Fans hier heute abgerissen haben, das war überragend. Sie waren es, die uns mit ihrem Support am Ende zum Sieg gepusht haben.

Simon Terodde

Kurz vor dem Ende sah es zunächst nicht nach einer königsblauen Party aus. Zwar hatte Terodde nach 71 Minuten zum zwischenzeitlichen 1:0 getroffen, dann aber glich der SV Sandhausen in Person von Dennis Diekmeier aus. „Wenn du sieben Minuten vor Abpfiff solch einen Nackenschlag bekommst, dann ist das hart. Andere Mannschaften brechen dann vielleicht zusammen“, berichtete der Stürmer. „Aber wir haben weiter an uns geglaubt und sind belohnt worden.“

Tipp-Kick-Tor in der Nachspielzeit

Die entscheidende Szene hatte Blendi Idrizi – bereits vor drei Wochen gegen Heidenheim in der Nachspielzeit Teroddes Vorlagengeber – eingeleitet. „Der Ball lag auf einmal zwischen meinen Beinen, ich habe ihn dann über die Linie gedrückt. Ein Tipp-Kick-Tor!“, so der Torschütze. „Danach waren es einfach Emotionen pur. Alle Mitspieler, das gesamte Trainerteam, dazu die Fans. Wahnsinn. Ich wäre vor Freude am liebsten aus dem Stadion gerannt!“

Bei aller Euphorie sei es aber wichtig, den Fokus auf die anstehenden Aufgaben nicht zu verlieren. Terodde: „Mit dieser Leidenschaft, mit diesem Engagement müssen wir auch gegen den FC St. Pauli auftreten.“ Der Unterstützung der Fans dürften sich die Königsblauen dabei gewiss sein. Und spätestens bis zum Anpfiff dürfte der Stürmer auch seine Stimme zurückhaben.

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