Holstein Kiel: Umbruch wider Willen

Nach einer sehenswerten Vorsaison, die auch der Konkurrenz nicht verborgen geblieben ist, hat Holstein Kiel einige Änderungen am Kader vornehmen müssen. Mit einem halben Dutzend Zugängen – bei bisher neun Abgängen - wollen die Norddeutschen einen erneuten Anlauf in Richtung Bundesliga wagen.

Ole Werner

Die vergangene Spielzeit hat Holstein Kiel mit einer beeindruckenden Gesamtleistung beendet, die aber – zurückgeworfen durch Corona-Fälle im Team und einem daraus resultierenden stressigen Spielplan – nicht mit zählbarem Erfolg gekrönt wurde. Zu Beginn des Jahres warfen die Störche Rekordmeister Bayern München im Elfmeterschießen aus dem DFB-Pokal und scheiterten erst im Halbfinale am BVB. Auch in der Zweitliga-Saison legten die Kieler eine beeindruckende Serie hin – bis zu dem Punkt, als sie kurz vor Saisonende den direkten Aufstieg verpassten und in der Relegation dem 1. FC Köln unterlagen.

Kiel startet nächsten Erstliga-Anlauf

In der Folge musste Holstein Kiel einige Stammkräfte ziehen lassen. Jonas Meffert (Hamburger SV), Janni Serra (Arminia Bielefeld), Jannik Dehm (Hannover 96) und Jae-sung Lee (1. FSV Mainz 05) sind die bekanntesten Namen, die den Verein verlassen haben. Es verwundert daher nicht, dass die Vorbereitung mit nur einem Sieg aus vier Partien schleppend verlief. Auch den Zweitliga-Auftakt verpatzten die Kieler: Mit 0:3 verlor die Mannschaft von Ole Werner am Hamburger Millerntor gegen den FC St. Pauli.

Zu den prominentesten Neuzugängen der Norddeutschen gehört Jann-Fiete Arp, der vom FC Bayern ausgeliehen wurde. Der 21 Jahre alte Stürmer stammt aus dem nahegelegenen Segeberg und will in seiner Heimat zu alter Stärke zurückfinden. Während er und Isländer Holmbert Aron Fridjónsson (Brescia Calcio) den Abgang von Stürmer Serra kompensieren sollen, wurden Gladbach-Youngster Marcel Benger sowie Patrick Erras von Liga-Konkurrent Werder Bremen geholt, um die Meffert-Position zu besetzen. Auch bundesligaerfahrenes Personal hat den Weg ins Storchennest gefunden: Rechtsverteidiger Julian Korb, der ein Jahr vereinslos war, und der Ex-Schalker Steven Skrzybski, der für die Lee-Position verpflichtet wurde, kommen als Verstärkung. Skrzybski ist nicht das einzige bekannte Schalker Gesicht im Kader der Störche. Fabian Reese, Phil Neumann, Timon Weiner und Stefan Thesker trugen allesamt einst das königsblaue Trikot und feiern somit am Sonntag ein Wiedersehen mit dem Ex-Verein.

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